Babrak Karmal

fr. afghanischer Politiker; Staatschef 1979-1986; Kommunist

* 26. Januar 1929 Kamari b. Kabul

† 1. Dezember 1996 Moskau

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 10/1997

vom 24. Februar 1997 (lm)

Herkunft

Babrak Karmal stammte aus Kamari bei Kabul. Sein Vater, General Mohammed Hossein, u. a. Gouverneur der Provinz Paktia, gehörte zur privilegierten Schicht des Landes.

Ausbildung

1948 machte K. an dem von deutschen Lehrern mitbetreuten Amani-Gymnasium Abitur. Der deutschen Kultur verdanke er sein "prägendes Bildungserlebnis", hat er einmal gesagt. Nach dem Abitur studierte K. zunächst an der wirtschaftlichen, dann an der juristischen Fakultät der Universität Kabul. Wegen seines Engagements in der linksradikalen Studenten-Union war K. 1950-1952 vom Studium ausgeschlossen und zeitweise in Haft. In der Haft (1950-1951 und 1953-1956) lernte er auch Mir Akbar Khyber (Chaibar) kennen, der 1965 mit dem Schriftsteller Nur Mohamed Taraki die Demokratische Volkspartei (DVP - Jamiyat-i-Demokratiqi-yi Khalq) gründete. Nachdem K. sein Brot zeitweise als Übersetzer in einer amerikanischen Firma und als Lehrer an der Amani-Schule verdient hatte, leistete er ab 1957 Wehrdienst und legte 1961 sein Examen als Jurist und Politologe ab.

Wirken

Von 1961-1964 arbeitete er in den Ministerien für Volksbildung und Planung. Als die DVP am 1. Jan. 1965 in der Illegalität gegründet wurde, ...